Mittwoch, 4. Dezember 2013

Die Evolution des World Wide Web

Von der Statik bis zum allgegenwärtigen Beobachter

Zu Beginn der 90er Jahre begann die große Zeit des Internets – des Web 1.0. Unternehmen, Städte etc. präsentierten sich und stellten Websites online. Diese Seiten waren sehr statisch und dienten in erster Linie der Informationsvermittlung und der Imagebildung (one-to-many). Folglich war man als User einfacher Rezipient.  Das Interesse an derartigen Seiten war begrenzt, da man zu einem Großteil, immer wenn man wiederkehrte, die gleichen Inhalte vorfand.

Die Struktur des WWW änderte sich mit der Einführung des Web 2.0. Plötzlich waren Interaktionen möglich, die dem User z. B. ermöglichten online Einkäufe zu tätigen und diese nach Erhalt ebenfalls online zu bewerten. Der Besitzer einer Domain ist nicht mehr nur allein für den Inhalt auf der Website verantwortlich, sondern er erhält zusätzliche Texte, Bilder etc. durch die engagierten User. Besonders im Hinblick auf das gesamte Web, ist die Veränderung gravierend. Es sind nicht mehr nur die Unternehmen, die Websites erstellen, sondern eine Vielzahl von privaten Usern, die ihr Innerstes in Blogs, Social-Media-Kanälen, wie  Facebook oder Twitter kund tun.

Der nächste Schritt ist das Web 3.0, auch semantisches Web genannt. Hierbei geht es nicht mehr nur um Kategorien, sondern um Themen, die jeder einzelne User durch sein Surfverhalten definiert. Die Tools, die mich im Netz beobachten, lernen immer besser zu verstehen – je mehr ich zulasse, desto besser werden Suchergebnisse auf mich abgestimmt. Mein Smartphone oder der PC erkennt, wo ich mich befinde und gibt mir z. B. Informationen über nah gelegene Cafés oder auch Fotoläden, wenn ich häufiger zuvor nach einer Kamera im Netz gesucht habe. Meine Informationen, die ich dem Netz gebe, werden semantisch gefiltert und sozusagen von ihrer Bedeutung her auf mich abgestimmt.

Noch einen Schritt weiter geht es im Web 4.0. Diese Zukunftsvision zielt darauf ab, dass unsere Handgriffe und unser Alltag vereinfacht werden. Apps werden mit Apps kommunizieren. Mein Smartphone wird mir mitteilen, dass ich einkaufen muss, da mein Kühlschrank automatisch erkennt, dass er mal wieder gefüllt werden müsste. Er wird einzelne Bausteine erkennen, wie "Milch ist leer" oder "die Erdbeermarmelade ist fast leer". Außerdem werden die Apps meinen Tagesablauf analysieren können und mich z.B. um 17:00 fragen, ob die Heizung schon einmal angeheizt werden soll, da ich in der nächsten Stunde voraussichtlich zuhause sein werde.

Neben den zahlreichen Vorteilen, die eine jeweilige Weiterentwicklung im Netz mit sich bringt, müssen wir uns aber auch fragen, welche Risiken auf uns zukommen. Die Sicherheitslücken im Web 2.0 sind schon so groß, dass Kontodaten, Adressdaten etc. ausspioniert werden können – neben all den freiwilligen Angaben der User öffentlicher Portale. Was wir erst passieren, wenn wir alles von unterwegs steuern und Informationen nach draußen erhalten? Es sollte also höchste Priorität haben, den Verbraucher vor sich selbst und seiner Umwelt zu schützen. Der Datenverkehr muss umfassend gesichert sein, damit Außenstehende nicht ermitteln können, ob ich zuhause bin oder sämtliche privaten Daten in Hände Dritter gelangen. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass Vereinfachung nicht immer nur einen Segen bedeutet, sondern dass wir immer auch automatisch mit der Öffnung der Kommunikationswege, immer auch eine Öffnung unserer Privatsphäre akzeptieren.

Be careful – Web is watching you!

Anzahl der weltweiten Internetnutzer nach Regionen 2012
Internetnutzer weltweit

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